Die Förderung individueller Ressourcen zum Selbstschutz durch Empowerment, ist begleitet von einem System, welches mit klaren Regularien und Handlungsabläufen den Schutzraum der pädagogischen Betreuung und Unterstützung absteckt. Eine weitere Säule zur Stabilisierung des Schutzsystems ist die kontinuierliche Förderung und Begleitung des Personals. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik werden unsere Mitarbeiter/innen nicht nur auf die Herstellung und Sicherung des Schutzraumes der Kinder sensibilisiert, sondern auch in der Reflektion ihres eigenen Handelns unterstützt und begleitet. Im Wesentlichen fokussieren wir uns auf drei Handlungsebenen, um dieses Ziel zu erreichen.
Das Kindeswohl steht hierbei an erster Stelle. Der Schutz vor Verletzungen, Missbrauch und Gewalt jeglicher Art und die Gewährleistung einer sicheren Einrichtung ist eine unerlässliche Voraussetzung für diesen Auftrag.
Handlungsrichtlinien bei bestehenden Gefahren und Verdachtsmomenten werden durch Verfahrensstandards innerhalb trägerzugehöriger Einrichtungen verfolgt. Zudem gibt die Schulung der Mitarbeiter_innen durch unsere Kinderschutzfachkraft weitere Handlungssicherheit. Potenzielle Täter/innen werden somit schon im Vorfeld „geschwächt“.
Wir gewährleisten das Empowerment der betreuten Kinder durch die Möglichkeit der Partizipation, gezielte Förderung und Aufklärung über ihrer Rechte. Der Prozess der Mündigkeit wird somit unterstützt. Der zwischenmenschliche Umgang ist geprägt von einer wertschätzenden Haltung in allen Lebenslagen. Die Würdigung der Persönlichkeit mit all ihren Facetten, unabhängig von Religion, Alter, ethnokultureller Herkunft und Geschlecht, ist Grundlage für unser pädagogisches Handeln.
Jedes Kind wird angenommen und in den Anliegen ernstgenommen so wie sie/er ist und mit dem was sie/er zu sagen hat. Die Kinder werden somit ermutigt sich einer Vertrauensperson mitzuteilen, wenn sie Sorgen und Probleme haben. Darüber hinaus ist es zwingend erforderlich die Kinder dahingehend zu stärken, dass sie sich ihrer Rechte bewusst sind und diese auch einfordern. Die bestehenden Machtverhältnisse zwischen Kindern, Mitarbeiter/innen und Eltern nehmen wir verantwortungsvoll wahr.
Bestehende Regeln und Grenzen erläutern wir im Hinblick auf die Notwendigkeit. Konsequenzen werden in Einzelgesprächen erläutert, damit sie nachvollziehbar sind und reflektiert werden können. Im Sinne der Partizipation können die Kinder bei der Festlegung von Konsequenzen beteiligt werden, und selber Vorschläge machen, wie sie sich zum Beispiel angemessen Entschuldigen können. Orientiert an den persönlichen Ressourcen, werden die Kinder befähigt eigenverantwortlich zu Handeln und sich darüber bewusst zu werden, wie sie selber behandelt werden möchten. Das übergeordnete Ziel ist, die eigenen Grenzen zu erkennen und gleichzeitig auch emphatisch die Grenzen anderer zu respektieren und zu wahren.
Um die beschriebenen Maxime zu verfolgen und die pädagogische Umsetzung zielführend zu verbessern, nehmen wir Anregungen, Interessen und Kritik der Kinder, Eltern und Mitarbeiter_innen, sowie Auftraggeber/innen sehr ernst. An Feedback und Kritik orientieren wir die regelmäßige Reflektion und Qualitätsentwicklung unserer Angebote und der Arbeit vor Ort.